Fredenbüll ist nicht allein

Krieg der Seesterne von Krischan Koch

Fredenbüll. Ein grelles Licht streift nachts Piet Paulsen und reißt ihn aus dem Schlaf. Der ehemalige Landmaschinenvertreter wusste es schon immer: Wir sind nicht allein. Offenbar haben die Außerirdischen das nordfriesische Dorf an der Nordsee entdeckt und sind im Feld vom Biobauern Brodersen gelandet. Tags darauf kann man die exakt ausgeschnittenen Kreise deutlich sehen. Dass dort auch eine Leiche liegt, hat zumindest Polizeihauptmeister Thies Detlefsen nicht sofort erkannt. Dann nimmt er aber sofort mit Kommissarin Nicole Stappenbeck die Ermittlung auf. Diese führt ihn bis an die Weinstraße in der Pfalz.

Krischan Koch kombiniert mit diesem humorvollen Krimi bereits zum zwölften Mal einen populären Hollywoodfilm mit den Ereignissen in Fredenbüll. An den beiden Stehtischen bei Antje in der Hidden Kist wird eifrig diskutiert, was die Lichter zu bedeuten haben. In Fredenbüll haben sich einige Ufo-Touristen versammelt, die die Ankunft der extraterrestrischen Besucher wohl schon vorhergesehen haben. Sogar Bounty bekommt Besuch von einer ehemaligen Kommunenmitbewohnerin. Es wird also nicht nur astronomisch, sondern auch esoterisch. In der Runde kann man sich den Rest von Antjes Stammkunden mit ihrem nordfriesischen Charme gar nicht richtig vorstellen. Jedenfalls helfen sie, wo sie nur können, um den Mordfall möglichst schnell aufklären zu können, oder doch zumindest Heikes ausgebüchsten Mähroboter wiederzufinden.

Fiktion mit authentischen Figuren

In einer Reihe von zwölf Krimis kennt man die Figuren schon ziemlich gut. Man weiß um ihre Vorlieben und Befindlichkeiten. In diesem Fall kennt man auch die Kinder von Thies Detlefsen schon von klein auf und ist immer wieder überrascht, dass sie nun schon erwachsen sind. Jeder einzelne Fredenbüller hat seine Charaktereigenschaften, die ihn einzigartig erscheinen lassen. Sie agieren erwartungsgemäß, sodass man als Leser den Eindruck hat, als stiller Beobachter dabei zu sein. Da jeder Krimi für sich abgeschlossen ist und notwendige Informationen eingestreut werden, kann man sie auch einzeln lesen. Ich würde allerdings immer empfehlen, wegen der Entwicklung der Figuren in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Dann erklären sich auch Hinweise auf den Biohof und welche Vorgeschichte die junge Liebe von Telje und Tjark hat. Das ist für den aktuellen Krimi nicht wichtig, aber als Fan will man das ja wissen.

Mit Krieg der Seesterne macht Krischan Koch das Dutzend an Mordfällen für das nordfriesische Fredenbüll voll. Polizeihauptmeister Thies Detlefsen und Kommissarin Nicole Stappenbeck haben es dieses Mal mit einem komplexen Fall zu tun, der ihnen einiges abverlangt. In der hidden Kist werden die Ermittlungsergebnisse humorvoll kommentiert. Antje sorgt dabei wie immer für kulinarische Besonderheiten, deren Rezepte im Anhang preisgegeben werden. Man ist also vollkommen versorgt, um sich unterhaltsame Lesestunden zu bereiten.

Leseprobe

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© Gunter Glücklich

Krischan Koch wurde 1953 in Hamburg geboren. Die für einen Autor üblichen Karrierestationen als Seefahrer, Rockmusiker und Kneipenwirt hat er sich geschenkt. Stattdessen macht er Kabarett und Kurzfilme und schreibt seit vielen Jahren Filmkritiken u.a. für die ›DIE ZEIT‹ und den ›Norddeutschen Rundfunk‹. Koch lebt mit seiner Frau in Hamburg und auf der Nordseeinsel Amrum, wo er mit Blick aufs Watt seine Kriminalromane schreibt. (Quelle: dtv Verlagsgesellschaft)

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• Herausgeber: dtv Verlagsgesellschaft
• erschienen am 14. März 2024
• Taschenbuch: 304 Seiten
• ISBN-13: 978-3423220491

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Reihenfolge der Serie:

1. Rote Grütze mit Schuss
2. Mordseekrabben
3. Rollmopskommando 
4. Dreimal Tote Tante
5. Backfischalarm 
6. Pannfisch für den Paten 
7. Mörder mögen keine Matjes 
8. Friedhof der Krustentiere 
9. Der weiße Heilbutt
10. Mord im Nord-Ostsee-Express
11. Schnappt Scholle
12. Krieg der Seesterne

Das Rezensionsexemplar wurde mir von dtv zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Meine Meinung hat es nicht beeinflusst.