Unheilvolle Provence von Pierre Lagrange
Provence. Mit dem Brand auf einem Weinberg beginnt für die Kommissare Caterine Castel und Alain Theroux ein ungewöhnlicher Fall. Auch Café-Inhaber Matteo ist an der Aufklärung interessiert. Er ist schließlich Teilhaber am Weingut. Der polizeiliche Berater Albin Leclerc stürzt sich somit eifrig in die Ermittlung und geht der Polizei ordentlich auf die Nerven. Allerdings müssen sie zugeben, dass der Ex-Commissaire mit seiner Erfahrung eine Menge beitragen kann. Schnell findet er heraus, dass der Mörder nach mittelalterlichen Ritualen tötet und die Spur bis ins zwölfte Jahrhundert führt.
Zum neunten Mal lässt Pierre Lagrange seine Figuren rund um Carpentras ermitteln. Wie gehabt, scheinen die Morde nichts miteinander zu tun zu haben. Eine Leiche wird nach einem Brand in den Weinbergen entdeckt, ein anderer Mann hat sich möglicherweise selbst erhängt. Den Schlüssel zu allem findet der pensionierte Albin Leclerc, der sich gerne mal im Alleingang in die Ermittlungen einmischt. Gemeinsam mit seinem Mops Tyson zieht er aus den gewonnenen Details die richtigen Schlüsse. Bemerkenswert an dieser Serie ist, dass sie zwar einem bewährten Muster folgt, aber doch immer wieder anders ist. Dazu liest man von der wunderschönen Umgebung in der Provence und möchte am liebsten gleich hinfahren.
Lokalkolorit und Historie
Die Figuren haben im neunten Band natürlich schon eine Vergangenheit, die jedoch stets kurz erwähnt wird, falls dies zum Verständnis wichtig ist. Von daher ist es schön, wenn man die Entwicklung in der richtigen Chronologie liest, es ist aber nicht zwingend notwendig. Jede von ihnen hat einen eigenen Charakter, der sie zum einen liebenswert macht, aber manchmal auch auf die Nerven geht. Diese emotionale Anregung lässt mich als stiller Beobachter mitfiebern, ob die heiklen Verfolgungsjagden oder das Aufeinandertreffen mit dem Täter wohl glimpflich ausgeht. Übrigens habe ich unter anderem darüber mit Pierre Lagrange im Interview gesprochen.
Unheilvolle Provence bietet zum neunten Mal den Schauplatz von Verbrechen. Albin Leclerc, der eigentlich schon im Auftakt in Rente geschickt wurde, bringt sich erneut als scharfsinniger Ermittler ein. Diesmal muss er nicht nur schnell und geschickt kombinieren, sondern auch die historischen Ereignisse in Betracht ziehen. Diese Details bieten jede Menge Potenzial zum Rätseln und am Schluss eine überraschende Lösung. Die Serie beinhaltet zudem Lokalkolorit, das die Gegend bildhaft beschreibt. Aktuelle Entwicklungen sind ebenso berücksichtigt wie in diesem Fall die historischen. Dazu gibt es spannende Krimiunterhaltung. Von daher kann ich die Serie nur empfehlen.
Pierre Lagrange ist das Pseudonym eines bekannten deutschen Autors, der bereits zahlreiche Krimis und Thriller veröffentlicht hat. In der Gegend von Avignon führte seine Mutter ein kleines Hotel auf einem alten Landgut, das berühmt für seine provenzalische Küche war. Die Bände der Erfolgsserie um den liebenswerten Commissaire Albin Leclerc und seinen Mops Tyson sind im FISCHER Verlag erschienen. (Quelle: Fischer Verlag)
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- Herausgeber: FISCHER Scherz
- erscheint am 27. September 2023
- Broschiert: 336 Seiten
- ISBN-13: 978-3651001237
Reihenfolge
- Tod in der Provence
- Blutrote Provence
- Mörderische Provence
- Schatten der Provence
- Düstere Provence
- Eiskalte Provence
- Trügerische Provence
- Gnadenlose Provence
- Unheilvolle Provence
- Bedrohliche Provence (im Frühjahr 2024)
Frau Goethe liest 
Ein Gedanke zu “Mittelalterliche Morde in der Gegenwart”