Bücher, BFF und Beifall für die litlove 2019

Am Samstag, 9. November 2019, war es wieder so weit: Das Verlagshaus von Randomhouse in München öffnete wieder für zwei Tage seine Türen. Seit Wochen haben wir den #litlovecountdown gezählt und dabei elf Autoren vorgestellt. Die diesjährige lit.love versprach dabei einige Highlights. Von den 45 Veranstaltungen kann man leider nicht jede besuchen. Gespräche konnte ich mit Katherine Webb, Jana Voosen und Annette Wieners führen, wurde mit wunderbare Lesungen mit Beate Maly und Wladimir Kaminer unterhalten und habe interessanten Talks zu verschiedenen Themen zugehört.

Samstag, 9. November 2019

Begonnen habe ich den Tag mit einem Talk über die Bedeutung von Freundschaft. Meike Werkmeister, Manuela Inusa, Anne Freytag und Adriana Popescu diskutierten das Thema und stellten dabei ihre eigenen Ansichten heraus. Moderiert wurde der Talk von Günter Keil. Es ging in dem Gespräch über die Beziehungen zu Freunden. Was benötigt eine wirkliche Freundschaft? Die vier Autorinnen waren sich darin einig: Humor, Vertrauen und Liebe. Es gibt zu den verschiedenen Lebensphasen unterschiedlich wichtige Menschen im Leben. Ein Freund bildet die Realität ab und spricht dieselbe Sprache. In diesem Moment sprach wohl der ganze Raum eben diese Sprache. Es war ein passender Auftakt für das Wochenende.

Katherine Webb plauderte mit Annouk Schollähn auf der großen Bühne über Inspiration, Geschichten und ihre Heimat Bath. Wir erfuhren, dass die südenglische Stadt rund 80.000 Einwohner hat und die Autorin lieber Stille und schöne Natur liebt. Sie hatte bereits sieben Bücher geschrieben, bevor ihr achtes einen Verleger fand. Mit dem zweiten Buchvertrag gab sie ihre Downton Abbey-Vergangenheit auf, wie es Schollähn so schön beschrieb. Webb war zwei Jahre als Hausmädchen in einem Herrenhaus tätig. Inspiration für ihre Romane habe sie dort nicht bekommen. Vielmehr bekam sie diese, als sie kürzlich eine Tonpfeife in ihrem Garten fand. Im nächsten Buch werden wir etwas über einen Pfeifenmacher lesen können. Bislang gingen ihr die Ideen zum Schreiben nie aus. Falls sie doch einmal ins Stocken gerät, helfe handwerkliches Arbeiten wie putzen, etwas anstreichen oder einfach nur den Rasen mähen.

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Szenen eines Wochenendes

Danach traf ich Jana Voosen für einen Podcast zu Für immer die Deine. Die Hamburger Autorin und Schauspielerin plauderte mit mir über die Liebe in früheren Zeiten im Vergleich zu jetzt.

Direkt im Anschluss wechselte ich zu Annette Wieners, die mit ihrem Roman Das Mädchen aus der Severinstraße ebenfalls die Zeit im Dritten Reich zum Thema hatte, aber einen ganz anderen Blickwinkel einnimmt. (Podcasts werden demnächst eingefügt)


In der Lesung von Beate Maly zu Lottes Träume konnten wir in die Welt der ersten Teilnehmerin an einem Skirennen eintauchen. Die österreichische Autorin gab zunächst einen kurzen Einblick in die Handlung, bevor wir mehr über Mizzi Langer-Kauba erfuhren. Die Idee entstand als Maly ein Schild in einem Sportgeschäft sah und ihr der Name auch in der nächsten Zeit öfter begegnete. Wir hörten noch einige humorvolle Dialoge, die die im 19. Jahrhundert übliche Gesellschaftsordnung spiegelte. Maly las mit passendem Akzent zwei Szenen vor, die ihr dann als Grundlage zur Hintergrundinformation dienten. Der Vortrag hat Lust gemacht, das ganze Buch zu lesen.

Weiter ging es mit einem Talk über Romanfiguren. Katherine Webb und Beth O’Leary erzählten über die Entstehung ihrer Romane und wie ihnen dabei ihre Charaktere ans Herz wachsen. Beide Autorinnen haben einen eigenen Stil, ihre Romane zu schreiben. Während es Katherine sich ungern ablenken lässt, schreibt Beth am liebsten in einem Café, wenngleich sie dabei Noice-cancelling-Kopfhörer benutzt. Lachen und Weinen beim Schreiben gehört für beide dazu, was man auch stets beim Lesen spürt.

Appetit auf Schokolade und Himbeereis bekamen wir beim Talk mit Maria Nikolai und Persephone Haasis, die im letzten Jahr erfolgreich mit ihren Romanen zur Schokoladenvilla und dem Sommer voller Himbeereis waren. Lesen und Essen passt aber nur gut zusammen, wenn einem anschließend die Flecken auf den Seiten nicht stören. Das Thema #Buchfetisch wurde hier aber nicht besprochen.

Sonntag, 10. November 2019

Der Sonntag begann mit einem Talk mit Wladimir Kaminer, der sich auf der Großen Bühne mit Liebeserklärungen versuchte. Die Probleme bei der Partnersuche lägen auf der Seite des Suchenden, erklärte der Autor. Anouk Schöllähn entlockte ihm noch einige andere Äußerungen zu seiner Weltanschauung, die zwar treffend Missstände darlegen, aber eben in diesen Vergleichen auch zum Lachen reißen. Vermutlich ist das auch der Grund des Erfolges seiner Bücher. Die Lesung später am Tag ließ ich mir ebenfalls nicht entgehen.

Die folgende Lesung von Katherine Webb mit Die Schuld jenes Sommers war ebenfalls ein ernstes Thema. Erneut stellte Anouk Schöllähn Fragen zum Buch und las auch gleich noch einige Passagen über die Zeit zwischen 1918 und 1943 in Bath. So eingestimmt traf ich mich mit der britischen Autorin zum Podcast. Katherine ist wirklich sympathisch, was bestimmt auch zu hören ist. (Podcast wird demnächst eingefügt)


Auf der litlove bekommt man an einem Wochenende eine geballte Ladung Belletristik. An zwei Tagen ist man ganz nah dran am Buch, am Autor und vor allem an anderen Buchmenschen. Die Zeit verging wie im Flug, was ein gutes Zeichen ist. Bei der diesjährigen Veranstaltung konnte man gegenüber der letzten Jahre deutlich Änderungen im Ablauf spüren. Bei gleicher Anzahl an besuchten Veranstaltungen und eher höherer Anzahl an Besuchern hatte ich weniger das Gefühl der Hektik. Das und die einzelnen Vorträge trugen zu einem abgerundeten Wochenende voller neuer Anregungen bei.

Informationen zum #litlovecountdown findet ihr bei BücherinmeinerHand. In ihrem Beitrag könnt ihr weitere Vorträge der Veranstaltung nachlesen.

Ein Gedanke zu “Bücher, BFF und Beifall für die litlove 2019

  1. Elena schreibt:

    Beziehungen zu Freunden ist ein tolles Thema, ich wäre gerne dabei gewesen. Die Lit.Love werde ich mir merken und vielleicht im nächsten Jahr auch mal vorbeischauen. Ein Talk mit so spannenden Autoren ist sicherlich ein super Erlebnis. Danke für Euren Blog ❤📕

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