Mord unterm Reetdach - Cover

Friesenhaus in Toplage und eine Leiche

Sylt. Immobilienmakler Kristan Dennermann inspiziert gerade ein stilechtes Friesenhaus, das er am nächsten Tag einem Kunden präsentieren will, als er einen merkwürdigen Fund macht. In einer längst abgelaufenen Packung Tiefkühlerbsen befindet sich eine Plastiktüte mit einem wertvollen Ring. Darin steckt ein Zettel, der noch mehr Rätsel aufgibt. Der empfindsame Makler nimmt erstmal beides an sich. Wenig später gibt die Polizei eine Suchmeldung nach dem Verkäufer auf. Irgend etwas ist mit Hinnerk Petersen passiert. Dennermann versucht auf eigene Faust, die Ungereimtheiten zu klären und kommt dem Täter gefährlich nah.

Eric Weissmann lässt in seinem Syltkrimi „Mord unterm Reetdach“ den Immobilienmakler Kristan Dennermann zum ersten Mal ermitteln. Immobilien auf Sylt sind nicht nur rar, sondern auch teuer. Um ein solches Objekt zu bekommen, würden ganz bestimmt einige morden. Mit diesen Aspekten spielt auch der Autor, der nur zu gut weiß, auf was sein Protagonist achten muss, um ein Haus zu verkaufen. Im ersten Fall geht es um eine Erbschaft und wie es überhaupt dazu kam, dass das Spitzenobjekt in Toplage auf dem Markt ist. Der Zettel im Eisfach ist ja nur der erste Hinweis, dass irgendetwas nicht mit rechten Dingen zuging. Während der Ermittlung, die Dennermann auf eigene Faust anstellt, geraten einige Verdächtige ins Visier. Ein vermeintlich gutmeinender Informant lockt den Makler immer wieder in gefährliche Situationen, in denen auch sein treuer Begleiter, Corgi Prince of Wales, nicht geschont wird.

Der Protagonist Kristan Dennermann scheint manchmal etwas sonderbar, dann aber wieder überaus sympathisch, was seine Mitarbeiterin Hella, genannt Miss Honeypenny, zu schätzen weiß. Die Figuren sind ausreichend ausgearbeitet, sodass man mit ihnen mitfühlen kann. Da die Figur Dennermann davon profitiert, dass auch der Autor Erfahrung als Immobilienmakler auf der Nordseeinsel hat, wirken die Hausbesichtigungen authentisch. Sie tragen allerdings auch dazu bei, ungläubig mit dem Kopf zu schütteln. Die Umgebung ist in diesem Cosy Crime so beschrieben, dass Ortskundige sofort die Schauplätze wiedererkennen, alle anderen sie sich leicht vorstellen können. Die Handlung wird humorvoll und temporeich erzählt. Von daher sind alle Zutaten für eine spannende Unterhaltung enthalten.  

Mord unterm Reetdach von Eric Weissmann ist der Auftakt zu einer Krimireihe um Immobilienmakler Kristan Dennermann. In seinem ersten Fall ermittelt er den Tod eines Hausbesitzers, dessen Friesenhaus mehrere Interessenten hat. Wie weit jemand gehen würde, dieses Kleinod sein eigen nennen zu dürfen, muss geklärt werden. Dabei gerät auch der teilweise leichtgläubige Hobbyermittler in Gefahr. Der Krimi hat einen turbulenten Plot, witzige Dialoge und gerade im letzten Drittel vermehrt Spannungselemente. Ich warte jetzt schon auf den zweiten Band.

Leseprobe

© Robert Schlesinger, 2023

Eric Weißmann, Jahrgang 1987, ist selbständiger Immobilienmakler auf Sylt. Er lebt seit fast 20 Jahren auf der Lieblingsinsel der Deutschen und hat seither zahlreiche Traum-Immobilien vermittelt. Mit seinem Buch ›Aber bitte mit Reet!: Ein Sylter Makler erzählt Geschichten von der schönsten Insel der Welt‹ gelang ihm auf Anhieb ein Bestsellererfolg. Dies ist sein erster Krimi. (Quelle: dtv)


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  • Herausgeber: ‎dtv
  • erschienen am 18. April 2024
  • Taschenbuch: ‎346 Seiten
  • ISBN-13: ‎978-3-423-22051-4

Das Rezensionsexemplar wurde mir vom dtv zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Meine Meinung hat es nicht beeinflusst.

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