Tod auf der Elbe - Cover

Gustav Hellers erster Fall

Dresden, 1879. Gustav Heller ist gerade an der Elbe, als ein ohrenbetäubender Knall zu hören ist. Der Kessel eines Dampfschiffs ist explodiert. Heller kommt gerade noch rechtzeitig, um einen Mann aus den Fluten zu retten. Dieser nennt ihm seinen Namen. Doch als der Kriminalrat der Königlichen Polizei den Verletzten wenige Tage später befragen will, stellt er fest, dass es eine falsche Identität war. Heller ermittelt weiter und kommt zwischen die Fronten zweier rivalisierender Reedereien, die um die Schifffahrtslizenzen kämpfen. Je mehr er aufdeckt, desto unwilliger wird sein eigener Vorgesetzter.

Frank Goldammer beginnt mit diesem historischen Krimi eine neue Reihe. Wieder heiß der Protagonist Heller, wie bereits in einer früheren Reihe. Dieses Mal geht es allerdings 60 Jahre zurück. Das Deutsche Reich war erst acht Jahre alt. Gustav Heller hatte bereits in der Vorgeschichte zu Kommissar Max Heller (In Zeiten des Verbrechens) einen Auftritt. Nun erleben wir ihn als Mann in den 40-ern, der seinen Job ernst nimmt und für Gerechtigkeit eintritt. Der im Alter eher grantig erscheinende Mann war nicht immer nur für seinen Stallmeister ansprechbar, sondern hatte eine Familie, für die er sorgte. Wer die Max-Heller-Reihe kennt, ahnt, woher die Charaktereigenschaften stammen. Hellers Gestüt bringt ihm nach dem Krieg nicht mehr genügend Geld ein, sodass er als ehemaliger Rittmeister nun in den Polizeidienst eingetreten ist. Die Figuren sind angelegt und versprechen noch einige Fälle aus der Zeit Bismarcks im Deutschen Kaiserreich.

In der gewählten Epoche ist die Industrialisierung auf dem Vormarsch. Umbruchszeiten sind schon von Haus aus interessant. In diesem Krimi geht es um die Dampfschifffahrt, mit der man deutlich schneller und mit weniger Besatzung fahren konnte. Die Konsequenzen auf die Wirtschaft werden in diesem Roman ebenfalls gezeichnet. Die Menschen zieht es in die Städte. Ärmere Familien blieben häufig auf der Strecke. In diese Notlagen kann man ganz wunderbar Motive für Verbrechen einflechten und dementsprechend viele Verdächtige. Wie gewohnt war der Fall zunächst undurchsichtig, ließ Raum zum Spekulieren, um auf den letzten Seiten die wahren Beweggründe zu offenbaren. Gemeinsam mit Assistent Schrumm ist Gustav Heller den Verbrechern hartnäckig auf der Spur.

Tod auf der Elbe von Frank Goldammer lässt das 19. Jahrhundert lebendig werden. Kriminalrat Gustav Heller ermittelt einen Fall, in dem es um die Lizenzen für Dampfschiffe geht. Gesellschaft und Fortschritt sind der Zeit angepasst und fordern dem Ermittler einiges an Scharfsinn ab. Der Auftakt der Krimireihe legt ein hohes Erzähltempo vor und bekommt von mir eine unbedingte Leseempfehlung.


Im Interview erzählt Frank Goldammer einige Hintergründe zur Krimireihe von Max Heller und verrät außerdem etwas über das Buchprojekt um den Rittmeister.

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Leseprobe

Frank Goldammer - Autor
© Christine Fenzl

Frank Goldammer, 1975 in Dresden geboren, ist Handwerksmeister und kam, neben seinem Beruf, schon früh zum Schreiben. Bei dtv veröffentlicht er seine erfolgreiche Krimireihe, die im Dresden zur Zeit des geteilten Deutschland spielt. Mit seinen Büchern landet er regelmäßig auf den Bestsellerlisten. Der Autor lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt. (Quelle: dtv Verlagsgesellschaft)


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  • Herausgeber: ‎dtv Verlagsgesellschaft
  • erschienen am 16. Mai 2024
  • Broschiert: ‎400 Seiten
  • ISBN-13: ‎978-3423263856

Das Rezensionsexemplar wurde mir von dtv Verlage zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Meine Meinung hat es nicht beeinflusst.

  1. Tod auf der Elbe

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