Der Mordclub von Shaftesbury - Eine Tote bleibt selten allein - Cover

Unfall oder Mord?

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein von Emily Winston

Penelope St. James hat sich von ihrem Chef überreden lassen, in Shaftesbury eine Filiale seiner Partnervermittlungsagentur zu eröffnen. Schnell erkennt sie, dass der Bedarf bei den Partnersuchenden größtenteils gedeckt ist. Der Handyempfang ist alles andere als flächendeckend und die Internetverbindung lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Aber die Geschäftsfrau aus London gibt nicht so schnell auf. Derzeit beschäftigt sie auch eher ein Unfall mit Todesfolge. So ganz kann Penelope nicht glauben, dass es nicht vielleicht doch Absicht war. Gemeinsam mit dem örtlichen Tierarzt Sam geht sie dem Vorfall auf den Grund.

Emily Winston lässt den idyllischen Ort Shaftesbury im Auftakt zur Krimiserie um Penelope St. James zum Tatort werden. Es ist schwer vorstellbar, dass in dieser märchenhaften Umgebung ein Verbrechen stattfinden könnte. Aber es passieren welche. Der Cosy-Krimi kommt dabei aber ohne bluttriefende Beschreibungen aus. Mir gefällt das ja eigentlich. Dieser Krimi weicht allerdings vom bekannten Muster ab, dass im ersten Kapitel ein Mord passiert und dann eifrig nach dem Täter gesucht wird. Zunächst lässt sich die Autorin viel Zeit mit der Beschreibung der Umgebung und der Einwohner von Shaftesbury. Wir lernen dabei vor allem den Tierarzt und seine Tochter kennen. Außerdem hat mir noch der Buchclub gefallen, der scharfsinnig miträtselt, welches Motiv hinter den Morden steckt. Irgendwo muss Penelope ja auch auch Anschluss ans Dorfleben bekommen.

Das Cover erinnert stark an eine andere Krimiserie, ist jedoch damit nicht vergleichbar. Der Erzählstil ist besonnen und lässt die Umgebung wirken. Alles scheint very british zu sein und vermittelt den Eindruck, dass niemand diese unglücklichen Umstände auflösen will. Humorvoll wird das Dorfleben mit allen Problemen des Gärtnerns eingeflochten und natürlich fehlt auch nicht die Sorge um die perfekte Rose. Typisch wird auch dargestellt, wie die Gemeinschaft auf jemanden reagiert, der eben neu dazukommt und in einer Agentur alles Mögliche anbieten könnte. Es sind einige Lacher dabei. Der Roman ist unterhaltsam, aber als Krimi sehr seicht. Für einen ersten Band ließ sich die Autorin viel Zeit, die Hauptfiguren einzuführen. Im Mai 2023 ist der zweite Fall für die Ermittlerin mit dem Titel “Ein Herz und eine tote Seele” angekündigt. Ich bin gespannt, ob die Partnervermittlung ihren Zweck erfüllt, oder Penelope erneut auf kriminalistischen Spuren wandeln muss.

Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein von Emily Winston ist der Auftakt zu einer Krimiserie um Penelope St. James. Die Leiterin einer Partnervermittlung muss sich kurzerhand im malerischen Shaftesbury um die Aufklärung von einem Mordfall kümmern. Der Krimi hat vorwiegend Unterhaltungswert mit sympathischen Figuren.

Leseprobe

Emily Winston ist das Pseudonym von Angela Lautenschläger. Sie arbeitet seit Jahren als Nachlasspflegerin und erlebt in ihrem Berufsalltag mehr spannende Fälle, als sie in Büchern verarbeiten kann. Ihre Freizeit widmet sie voll und ganz dem Krimilesen, dem Schreiben und dem Reisen. Besonders die britische Lebensart und der englische Humor haben es ihr angetan. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Katzen in Hamburg.

Im Aufbau Taschenbuch liegt bisher ihr Roman „Der Mordclub von Shaftesbury – Eine Tote bleibt selten allein“ vor. (Quelle: Aufbau Verlag)


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  • Herausgeber: ‎Aufbau Taschenbuch
  • erschienen am 6. Dezember 2022
  • Taschenbuch: ‎319 Seiten
  • ISBN-13: ‎978-3746639666

Das Rezensionsexemplar wurde mir vom Aufbau Verlag über Netgalley.de zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Meine Meinung hat es nicht beeinflusst.

3 Gedanken zu “Unfall oder Mord?

  1. Fraggle schreibt:

    Gut, dass ich mit dem Eindruck, dass das Buch an eine andere Krimiserie erinnert, nicht alleine bin, denn mein erster Gedanke dazu war tatsächlich: „Ob das Zufall ist, dass mich das vom Titel und Cover her an Richard Osman erinnert …?“ 😉

    Aber mein Interesse und Bedarf an Cosy Crime ist derzeit groß, deswegen schaue ich es mir vielleicht mal an.

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    • Frau.Goethe.liest schreibt:

      Es ist häufig so, dass sich Verlage bei erfolgreichen Titeln ihrer Mitwettbewerber etwas abgucken. Das ist ja auch legitim. Vom Erzählstil und den Figuren sind sie allerdings komplett unterschiedlich.
      Wenn du gerade auf Cosys stehst, kennst du bestimmt auch die Cherringham-Serie von Neil Richards und Matt Costello?

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      • Fraggle schreibt:

        Nein, noch nicht, ich steige da gerade erst so ein bisschen ins Thema ein und bin über Richard Osman oder Graham Norton noch nicht nennenswert hinausgekommen, bemerke aber, dass mir das Genre irgendwie gut tut. 🙂 Insofern herzlichen Dank für den Tipp.

        Gefällt 1 Person

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