Mehr lesen, hören, schreiben, sehen
Ein Jahr hat 365 Tage. Das sind 8760 Stunden, oder etwas mehr als eine halbe Million Minuten. Wie können die so schnell verfliegen? Ok, mit 105 Büchern, neuer Podcaststaffel, TikTok starten und mehreren Online-Veranstaltungen. Gefühlt wurde der letzte Jahresrückblick gerade erst veröffentlicht und nun feiern wir schon wieder Weihnachten. Zeit, zu schauen, ob die Pläne von Lesen, Hören und Sehen so verwirklicht wurden, wie ich mir das vor einem Jahr vorgenommen hatte.
Zum Jahresausklang hatten wir uns letztes Jahr in ein Waldhotel bei Mölln zurückgezogen. Dem Hund zuliebe wollten wir so weit weg wie möglich von irgendwelchen explosionsartigen Geräuschen, die gerade in der Nacht vom 31. Dezember beliebt sind. Wenn drumrum nur Natur ist und die Ruhe den letzten Stress vergessen lässt, kommen auch wieder kreative Ideen. In dieser Umgebung las ich nicht nur vier Bücher, sondern es war auch die Geburtsstunde zweier Online-Aktionen. Dieses Jahr fahren wir zwei Tage länger an einen ruhigen Ort. Mal sehen, was dort entsteht.
Schon zum dritten Mal beteilige ich mich am Jahresrückblog von Sympatexter. Als Organisatorin Judith Peters anbot, sie mit allen möglichen Fragen zu löchern, konnte ich nicht widerstehen. Die Antworten sind voll mit guten Tipps zum Bloggen. Hört rein!
Inhaltsverzeichnis 1. Lesenswertes 1.1 Highlights 2. Hörenswertes 2.1 Hörbücher 2.2 Podcasts 2.3 Radio 3. Sehenswertes 3.1 Aktionen und Veranstaltungen 3.2 Arbeit am Blog 3.3 Messen und Auftritte 3.3.1 BuchBerlin 3.3.2 Frankfurter Buchmesse 4. Schreiben 5. Statistik 6. Pläne für 2023
Zu allererst betrachtet man beim Rückblick die Blogstatistik. Ganz grob zusammengefasst: Ich bin mit 2022 super zufrieden. Fast jeden Monat gab es ein Highlight mit Onlineaktionen. Ich habe mehr gepodcastet und die regelmäßigen Treffen mit Bloggerfreundinnen haben sich einen festen Platz reserviert. Dazu gab es deutlich mehr tolle Bücher als nicht so tolle. Die Gesamtzahl war zwar weniger als in den Jahren zuvor; sie hatten aber mehr Seiten. Der Trend geht offenbar wieder zu den dicken Wälzern. Bevor es aber zur genauen Analyse kommt, verrate ich euch die Highlights von Lesen, Hören und Sehen.
Lesenswertes
Dieses ist ein Buchblog. Ok, mit Podcast. Auf jeden Fall ist das Thema Buch am meisten vertreten. Als ich dieses Jahr die Statistik betrachtet habe, fiel mir allerdings auf, dass sich andere Themen ganz leise näher gekommen sind. Mit 105 Büchern waren es weniger gelesene Bücher. Allerdings hatten die insgesamt rund 2.000 Seiten mehr als im Vorjahr. Einige von ihnen sind echte All-time-hights. Ich beschränke mich mal auf die Top 5.
Highlights
Es gab weit mehr als nur fünf Highlights in diesem Jahr. Leider wäre die Liste so lang, dass sie niemand genauer ansehen würde. Daher habe ich mich auf die aufgeführten Titel beschränkt, die jedoch keine Rangfolge darstellen. Jedes einzelne kann ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen.
- Tor zur Welt – Träume von Miriam Georg
- Die Uhrmacher der Königin von Ralf H. Dorweiler
- Kinder des Aufbruchs von Claire Winter
- Die Totenärztin von René Anour
- Die sieben Schalen des Zorns von Markus Thiele
Mit diesen Autorinnen und Autoren konnte ich in diesem Jahr auch ein persönliches Gespräch führen. Mit manchen sogar mehrere. Ein Treffen fand mit leckerem Essen statt, und bei einer Person bekam ich sogar ein Tänzchen zu sehen. Wieso Tanzen? Wir waren beim TikTok-Stand auf der Frankfurter Buchmesse. Naja, und bei TikTok tanzt man doch, so das gängige Klischee.
Lesenswert waren auch die Blogtouren und Veranstaltungen, die ich mitgemacht habe:
- Die Töchter der Speicherstadt von Anja Marschall
- Die Aufrechte von Claudius Croenert
- Veränderungsgetümmel von Katharina Mosel
- Das Findelmädchen von Lilly Bernstein
- Die Kräutersammlerin und der junge Flößer von Heidrun Hurst

Blogtouren sind ja eine ideale Möglichkeit, über das Buch zu sprechen und gleichzeitig Themen und Fakten genauer kennenzulernen. Im Februar erschien der erste Band der Trilogie zu „Die Töchter der Speicherstadt“ von Anja Marschall. Es war die Geschichte des Kaffeehandels vor der Kulisse der Stadt Hamburg über 100 Jahre. Als die Idee reifte, zum Auftakt eine Blogtour zu machen, war ich natürlich sofort dabei. Sechs Bloggerinnen posten ihre Rezensionen und jeweils ein passendes Thema. Diesen Mehrwert fügten wir anschließend zusammen und luden weitere Gäste an den virtuellen Kaffeetisch ein. Anja hatte vorweg eine kleine Tüte Kaffeebohnen „Hamburger Mischung“ verschickt, sodass wir vorm heimischen Bildschirm alle zusammen das schwarze Heißgetränk genossen. Aus den geplanten 90 Minuten wurden schnell 150 und irgendwie hätten wir noch länger plaudern können. An eine solche Blogtour erinnert man sich doch gerne.
Der Roman „Veränderungsgetümmel“ von Katharina Mosel regt an, über seinen eigenen Werdegang nachzudenken. Wir waren in der Tour zu viert. Die üblichen Verdächtigen wurden von Angélique ergänzt. Obwohl wir alle dasselbe Buch gelesen haben, hatten wir alle unterschiedliche Themen, die uns wichtig waren. Zu dieser Tour beteiligte ich mich zum ersten Mal an einem Instagram-Live. Da gab es ebenfalls einen Lerneffekt: Egal, wie häufig du probst, es geht doch immer etwas schief.
Hörenswertes
Man kann nicht immer nur Lesen, man muss auch mal zuhören. Vor allem, wenn großartige Sprecher die Hörbücher vertonen. Insgesamt habe ich dieses Jahr nur zehn Hörbücher gehört. Allerdings höre ich sie ja mehrmals, sodass ich doch ständig was auf den Ohren hatte. Manche musste ich einfach hören, weil die Stimme alles lebendig erscheinen lässt, andere interessierten mich vom Thema her.
Hörbücher
Auf diese drei Titel möchte ich besonders hinweisen:
- Die Köchinnen von Finley von Jennifer Ryan; gesprochen von Gabriele Blum
- Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße von Maxim Leo; gesprochen von Peter Kurth
- Zwischen den Meeren von Lena Johansson; gesprochen von Svantje Wascher
Podcasts

Dieses Jahr kamen 42 Podcasts dazu. Überwiegend waren das Autoreninterviews zu ihren Neuerscheinungen. Neu entstanden ist Goethes Bücherreisen, wo ich mit Nadine von Kunterbunte Bücherreisen (jetzt wisst ihr, wie sich der Name zusammensetzt) über alle Themen spreche, die man als Blogger und Leser wissen möchte. Wir haben uns 24 Themen überlegt, die wir immer am 1. und 15. eines Monats vorstellen. Es geht um allgemeine Themen wie den SuB, Rezensionsexemplare beschaffen und der Umgang mit Kritik. Fachlich wird es, wenn wir über Reichweite oder das Plotten der Geschichten sprechen. Im August könnt ihr übrigens bei uns eure Lesegeschwindigkeit ermitteln.
Mich erreichten schon Anfragen, ob wir eventuell auch nach dem 15. August noch weiter-machen. Habt ihr Wünsche zu Themen? Auf jeden Fall, wird mich das Thema Podcast auch im nächsten Jahr weiter begleiten.

Eine hörenswerte Aktion habe ich mit Ulla von Ullas Leseecke gemacht: Der sprechende Adventskalender. Wir haben über das ganze Jahr verteilt 23 Autor*innen Fragen zu ihren Weihnachtsritualen gestellt und daraus 24 Türchen im Kalender gefüllt. Es ergaben sich ganz tolle Gespräche, die häufig aber die fünf Minuten überschritten.
Radio
Das Plaudern im eigenen Podcast ist ja eine Sache, eine ganz andere ist ein Beitrag im Radio. In zwei Sendungen durfte ich etwas zu Büchern sagen. Für NRVision sprach ich über „Mord im Nord-Ostsee-Express“. Der humorvolle Krimi findet seinen Vorgänger ja nicht in Fredenbüll, sondern vielmehr bei einem ähnlich klingenden Klassiker von Agatha Christie. Bei Radio Hörbahn durfte ich über „Kinder des Aufbruchs“ sprechen. Das Einsprechen der Texte hat mir viel Spaß gemacht, sodass ich das sicher auch 2023 fortführen werde.
Sehenswertes
Online gab es eine Menge zu sehen. Wenn man einmal den Dreh heraus hat, ist es auch gar nicht mehr so schwer, selbst etwas zu produzieren. Einiges fand aber gerade im Sommer auch live statt.
Aktionen und Veranstaltungen
Veranstaltungen konnten in diesem Jahr wieder häufiger besucht werden. Zu den Krimiveranstaltunen im Speicherstadtmuseum ging ich nahezu unbesorgt hin. Nirgendwo sonst wurde so akribisch auf Abstand und Einhaltung der Hygienevorschriften geachtet. Im Sommer wurden diese gelockert und es gab mehr Angebote. Von daher wechselten sich dieses Jahr für mich die Präsenz- und Online-Veranstaltungen ab.
Aber auch online gab es einige Highlights. Gleich im Januar hatte eine kleine Gruppe den Perfect Day mit Romy Hausmann. DTV lud uns ein, einen ganzen Nachmittag online mit der Autorin zu verbringen und hatte sich ein kurzweiliges Programm überlegt. Wir bekamen ein paar Geheimnisse über Romy mitgeteilt, die wir ihr nie zugetraut hätten. Ich habe die Romane nun unter ganz anderen Aspekten gelesen. Abends klingelte noch der Pizzabote und wir hatten zum Abschluss ein gemeinsames Essen. Coole Idee.
Anlässlich des 60. Jahrestages der Hamburger Sturmflut am 17. Februar las Kathrin Hanke aus ihrem Buch „Als die Flut kam“ in der Bücherhalle Kirchdorf. Wir hörten, was sich während der Katastrophe vielleicht noch ereignet haben könnte und konnten uns dieses anhand der Dias auch gleich richtig vorstellen. Unheimlich wurde es, weil zeitgleich auch die Warnapp Hochwasser ankündigte und wir genau an der Stelle waren, wo seinerzeit so viele Menschen ertranken. Grusel par excellence.

Eine Veranstaltung, die mir sehr viel Spaß gemacht hat, war der Readathon anlässlich des Welttag des Buches. Angeregt war ich durch das Silent-Reading, das wir monatlich zum SuB-Abbau machen. Es sollte natürlich etwas länger dauern und ein Highlight beinhalten. Readathon ist ja eine Wortkombination von Lesen und Marathon, sodass ich den Weltrekord der Frauen als Zeitlimit vorgab: 2 Stunden 14 Minuten. Ab Start galt es für die Teilnehmer, so viele Seiten wie möglich zu lesen. Im Anschluss konnte man vier Autorinnen im virtuellen Raum treffen und ihnen Fragen stellen und natürlich mehr über ihre Romane erfahren. Dabei waren Elsa Dix, Melanie Metzenthin, Marion Henneberg und Cara Feuersänger. Die vier haben einige interessante Dinge verraten. Den Podcast vom Interview könnt ihr noch anhören.

Am 25. Mai feierten wir in der Facebookgruppe 2Blogs1Buch zum zweiten Mal den Towel Day. Dieses Mal ging es um ein Restaurant am anderen Ende des Universums. Was da wohl alles auf der Speisekarte steht? Falls ihr den Roman Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams kennt, ahnt ihr es bestimmt. Die Trilogie hat übrigens fünf Teile, sodass ihr auch im Mai wieder gespannt sein dürft.
Eine weitere Veranstaltung war ein Instagram-Live mit Katharina Mosel, das gestreamt wurde. Nadine von Kunterbunte Bücherreisen hatte uns eingeladen, einige Minuten über Veränderungsgetümmel zu sprechen. Als Podcasterin habe ich es ja nicht so mit live, ohne Korrekturmöglichkeit und tatsächlich hätte ich auch gleich die ersten Sekunden wieder schneiden wollen, weil sich nämlich die Frontkamera nicht sofort anwählen ließ. Pannen gehören aber offenbar dazu.
Ein weiteres Highlight war im Juli die Lesung von Richard Osman („Der Mann, der zweimal starb“). Ich war ja vorher schon ein Fan der Krimiserie um den Donnerstagsmordclub und konnte dieser Einladung natürlich nicht widerstehen. Auf einer Barkasse ging es bei hochsommerlichem Wetter durch den Hamburger Hafen. Es war die perfekte Unterhaltung. Nachdem ich den Autor kennenlernen durfte (wirklich witzig, clever und very british), freue ich mich natürlich auf die Fortsetzung im Februar.

Einen weiteren fantastischen Abend verbrachte ich im August im Rowohlt Verlag. Anlässlich der neuen Romane von Romy Fölck („Die Rückkehr der Kraniche“) und Frank Goldammer („Bruch – Ein dunkler Ort“). Hamburg präsentierte sich erneut hochsommerlich und ermöglichte auf der Dachterrasse des Biber-Hauses Gespräche vorm Sonnenuntergang. Beide Autoren haben ihre Debüts bei Rowohlt veröffentlicht und damit eine neue Serie – im Fall Goldammer – oder gleich ein neues Genre – wie Romy Fölck – begonnen.
Im September folgte ich online dem dritten CrimeDay. Es war eine Hybrid-Veranstaltung. Live war es auf der Cap San Diego im Hamburger Hafen und gleichzeitig online. Ich wäre sicher auch gerne real dabei gewesen, aber 36 Stunden vor Abgabe einer Abschlussarbeit hat man nur wenig Ruhe, einer siebenstündigen Veranstaltung zu folgen. Leider gab es zu Beginn eine Panne bei der Übertragung, sodass man sich die Vorträge ausnahmsweise noch eine ganze Woche online abrufen konnte. Für mich war das in diesem Fall eine glückliche Fügung. Die Themen, die Penguin Randomhouse und die Redaktion von Stern Crime ausgewählt haben, sind ein Muss für Krimifans.
Seit „Kleine Feuer überall“ bin ich Fan von Celeste Ng. Im November gab es eine Lesung aus ihrem aktuellen Roman „Unsre verschwundenen Herzen“ auf St. Pauli. Eine kleine Gruppe Blogger hatten die Chance, die Autorin vorher kennenzulernen. Das hätte ich auf keinen Fall verpassen wollen. Das Schmidt Theater am Spielbudenplatz bot das richtige Ambiente, um der sympathischen Autorin Fragen zu stellen und hinterher Auszüge aus ihrem Roman von ihrer deutschen Hörbuchstimme zu hören.
BlogCampus
Seit zwei Jahren nutze ich Zoom zum Austausch mit anderen Blogger*innen im BlogCampus. Am dritten Samstag im Monat sprechen wir über Themen, die für das Gestalten eines Blogs relevant sind. Es sind schon einige tolle Aktionen daraus entstanden. Es werden aber auch Themen wie Bildgestaltung, Reichweitenerhöhung oder Planungstools besprochen. Falls ihr nächstes Mal dabei sein wollt, klickt euch am 21. Januar ab 16 Uhr dazu. Den Link findet ihr immer auf der Seite im Button. Jeder ist willkommen. Mit einem Klick auf den Button öffnet sich das Zoommeeting.
Buchmessen
Zwar wurde die Leipziger Buchmesse noch abgesagt – das hat ein paar Hartgesottene aber nicht abgehalten – aber auf Buch Berlin und in Frankfurt war es fast wie immer.
Die Leipziger Buchmesse wurde für 2022 vernünftigerweise abgesagt. Drei Bloggerinnen hatten allerdings schon lange im Voraus ein megagünstiges Hotel gebucht und wollten uns sowieso nach langer Zeit mal wieder in persona treffen. Wir ließen also die Planung stehen und fuhren trotzdem. Es waren drei tolle Tage, die übrigens dennoch buchaffin und kreativ waren, wie ihr in diesem Reel sehen könnt. Der Hashtag-Trend heißt #bookface. Nadine, Manuela und ich hielten uns dabei Bücher vors Gesicht und vervollständigten somit das Cover mit unserem Körper.
Im September passte es terminlich super, um nach Berlin zu fahren. Die BuchBerlin gibt es schon einige Jahre, aber immer war irgendwas. Nun freute ich mich aber auf zwei Tage voller Bücher und mehr. Das mehr war zum einen, liebe Bloggerfreundinnen wie Kerstin und Heike zu treffen und zu anderen, coole Veranstaltungen mitzumachen wie den Spaziergang durch Kreuzberg. Nach dem Messetag liefern wir über fünf Kilometer durch den Stadtteil und entdeckten beeindruckende Plätze. Mir war vorher nicht bewusst, dass dieser Bezirk die höchste Dichte an Buchhandlungen pro Einwohner hat. Meinen ausführlichen Bericht konntet ihr bereits lesen.
Im Oktober fuhren wir dann nach Frankfurt. Die FBM bot viel Programm für Büchermenschen. Am besten sind dabei tatsächlich die Treffen und der Austausch mit Gleichgesinnten. Buchmessen sind echt ein Highlight des Jahres. Alles findet in wenigen Tagen in vier Messehallen und einigen Veranstaltungsorten außerhalb statt. Überall trifft man Büchermenschen und kann sich zu Neuigkeiten in allen Medien informieren. Die nächste Messe findet übrigens vom 18. bis 22. Oktober statt.
Schreiben
Wie bereits letztes Jahr versprochen, erweitere ich den Rückblick um die Rubrik Schreiben. Im September war das Semester „Online-Redakteur“ beendet. In dem Rahmen hatte ich gefühlt tausende von Nachrichten, Blogartikel und sogar zwei Reportagen geschrieben. Danach begann der Schreibkurs für Krimis. Aus vielen Übungen zum Spannungsaufbau, Dialogen und Figurenentwicklung formte sich zumindest ein Kurzkrimi. Natürlich ist er nichts für die Öffentlichkeit. Meine Motivation ist auch nicht, nun ebenfalls unter die Autorinnen zu gehen, sondern besser analysieren zu können, was einem Plot fehlt. Im Februar geht es beim Schreiben weiter mit den Figuren. Bestimmt liest sich dieses Wissen irgendwann in den Rezensionen. Schreiben ist aber nicht nur dazu da, Wissen in Texte zu verpacken, sondern dient auch der Entspannung. Habt ihr es unter dem Aspekt schon einmal probiert?
Kein Rückblick ohne Statistik
Statistik dient ja nur dazu, um auf einem Blick detailliert zu sehen, was das Bauchgefühl das ganze Jahr schon sagt. Da ich nichts auf dem Blog verkaufe, finde ich es auch nicht so tragisch, dass ich mehr oder weniger dieselben Ergebnisse wie die Vorjahre erzielt habe. Der Spaß hat sich aber verdoppelt, lässt sich aber so schlecht in einer Grafik einfangen. Dennoch sind hier ein paar Zahlen:
- 104 Beiträge auf dem Blog
- 6.973 Hörer beim Podcast
- 4 Gemeinsame Aktionen und kreative Arbeiten
- 6 Blogtouren
- 10 Live-Lesungen
- 1 neuer Social Media Kanal
Rund 70.000 Wörter habe ich in insgesamt in 104 Artikeln geschrieben. Im Vergleich zum letzten Jahr habe ich mich also zurückgehalten: Da waren es 10.000 mehr. Allerdings haben die Podcasts zugenommen und auch dafür müssen Scripte geschrieben werden. Vermutlich liegt es aber daran, dass ich in diesem Jahr rund 20 Bücher weniger gelesen habe und die Länge einer Rezension nicht immer von der Seitenzahl des Buches abhängt. Ich mag die dicken Wälzer trotzdem.
Welche Beiträge fandet ihr also am Lesenswertesten?
Gerade der letzte Beitrag hat mich überrascht, weil er nur wenige Tage vor der Datenerhebung veröffentlicht wurde. Das Format eignet sich übrigens auch für andere Themen. Ihr werdet sie bestimmt im nächsten Jahr zu lesen bekommen.
Von allen drei Beiträgen kam jedoch keiner an das All-time-high heran:
Der Sommer der schwarzen Schafe von Joanna Cannon aus dem Jahr 2017, der auch in diesem Jahr weiter gestiegen ist. Insgesamt wurde dieser Beitrag bereits 2.916 mal aufgerufen.
Der klickstärkste Instagrambeitrag kam diesmal leider nicht von mir, sondern war klassischer Dog-Content. Scott konnte mit seinem gechillten Ausdruck 8.541 Views erreichen.
Die grobe Analyse hat ergeben, dass der bellende Buddy mit fast allen Reels die Liste anführt. Fast hätte ihm mal ein DHL-Wagen den Rang abgelaufen; aber nur fast. Jedenfalls war auch das nichts Buchiges, auch wenn es zur Zeit der abgesagten Leipziger Buchmesse aufgenommen wurde.
In jedem Fall bewahrheitet sich das „Gerücht“, dass der Algorithmus es belohnt, wenn man täglich Zeit auf Instagram verbringt. Man steigert seine Sichtbarkeit und lernt so auch seine Bubble kennen. Es haben sich schon einige nette Bekanntschaften ergeben. Sobald man sich etwas mit den Möglichkeiten von Storys, Karussell und Reels auskennt, dauert es auch nicht mehr so lange, bis man ein ansprechendes Posting fabriziert hat. Viele Dinge müssen auch gar nicht so spontan gepostet werden, sondern können in Ruhe vorgeplant werden.
Meine hilfreichste App bei der Erstellung von Social Media Bildern ist übrigens Canva. Davon bin ich so begeistert, dass ich im nächsten Jahr vier Samstage im BlogCampus darüber erzähle und euch zum Mitmachen animieren möchte. Der erste Termin ist immer die Handhabung und der zweite die Kreativität bei der Umsetzung. Da wir in beiden Serien neue Bilder machen, kann man auch ruhig häufiger mitmachen.
Erkenntnisse und Pläne 2023
Auch in diesem Jahr gab es einige Änderungen. Es gab mehr Zusammenarbeit mit anderen Blogs und auch regelmäßige Aktionen. Der SuB-Abbau hat jeden zweiten Montag im Monat einen Platz bekommen. Fast alle Stapel wurden gelesen und einstimmung wurde beschlossen, dass wir 2023 wieder abbauen. Falls ihr euch anschließen möchtet, klickt einfach auf den Zoom-Link im Beitrag.
Während ich letztes Jahr noch mit Instagram geübt habe, wurden jetzt schon viele Reels produziert. Der Schritt zu TikTok war also nicht mehr so riesig. Im Mai bei der OMR machte mir mein Chef deutlich, dass dieser Kanal die Zukunft sei und ich jetzt schon mitmachen solle. Die Gründe kann ich euch gerne mal in einem BlogCampus erklären. Ich muss nämlich gestehen, dass sich meine Vorbehalte wegen Alter und Nische nicht bewahrheitet haben. Tatsächlich sind die Klickzahlen um ein Zehnfaches höher, ohne dass man viel anders macht als schon bei Instagram. Im Januar werde ich eine 12-tägige Aktion umsetzen. Es geht natürlich um Bücher.
Im Schnitt gab es zwei Rezensionen pro Woche. Es gab weiterhin Podcasts und ab und zu mal einen Beitrag zu anderen Themen. Das Projekt Goethes Bücherreisen mit Nadine widmet sich alle zwei Wochen einem buchigen Thema. Es geht dabei um Themen rund ums Buch, um Struktur und auch um Lesetechnik. Alles, was man schon immer mal diskutieren wollte, aber irgendwie nie einen Platz fand, wird in dem Podcast besprochen. Beteiligt euch gerne in den Kommentarfeldern, wie eure Meinung zu bestimmten Dinge ist.
Die Treffen auf Zoom mit dem Titel BlogCampus haben sich ebenfalls etabliert. Während der Treffen behandeln wir ein Thema, das jeden Blogger interessiert. Im Idealfall wird die Zeit genutzt, um etwas für die eigene Blogseite zu machen. Die Ideen dazu bekommt man durch den Austausch mit anderen Bloggern. Am 21. Januar, um 16 Uhr, starten wir aber erstmal mit dem Ausblick aufs Jahr und erstellen einen Redaktionsplan. Mit guter Planung hat man schnell so viel Zeit gespart, dass dabei mindestens ein Buch mehr gelesen werden kann.
Das bringt mich zu meinen Zielen für 2023:
- Ich möchte 6 Bücher mehr lesen als im Jahr 2022.
- Ich möchte mindestens 4 Fachartikel schreiben.
- Ich möchte meinen TikTok Kanal etablieren.
- Ich möchte mehr Sprachaufnahmen machen.
Ein schlauer Mann hat mir mal gesagt, man soll sich die Ziele so stecken, dass sie mit Anstrengung erreicht werden können. Steckt man sie zu hoch, wird man sich nach mehreren Misserfolgen nicht mehr motivieren können. Ihr werdet nächstes Jahr lesen, was tatsächlich umgesetzt werden konnte.
Für 2023 stehen schon ein paar Termine im Kalender.
- Ende Januar plane ich den Blätterwald der Literatur auf TikTok. Zehn Buchtitel begeben sich in eine urwaldartige Umgebung und werden auf Herz und Nieren geprüft. Ähnlichkeiten zu anderen Shows sind rein zufällig und nicht gewollt.
- Am 11. Februar wird eine Veranstaltung von den Mörderischen Schwestern im Polizeimuseum Hamburg stattfinden. Das Programm ist noch in Planung, aber verspricht jetzt schon einiges. Blogger, die gerne Krimis lesen und dazu Autorinnen kennenlernen wollen, sollten sich diesen Termin im Kalender reservieren.
- Im März geht es dann gleich kriminell weiter mit einer Aktion zum vierten Fall für die SoKo St. Peter-Ording „Nordwestschuld“ von Svea Jensen. Sagt euch das Thema Scamming etwas? Dann seid gespannt, was fünf Blogger darüber herausgefunden haben.
- Ende April ist die Leipziger Buchmesse geplant. Dazu muss ich nicht mehr schreiben, oder? Wir sehen uns.
- Im August freue ich mich auf das 3. FrauenKrimiFestival in Rendsburg. Die Kleinstadt an Eider und NOK ist eine Reise wert und das Krimifestival konnte bereits zwei Mal überzeugen. Ich bin definitiv wieder vor Ort.
- Außerdem wird es einen Lese-Retreat von den Mörderischen Schwestern geben. Das bedeutet ungestörtes Lesen in einer wunderschönen Gegend mit Menschen, die sowieso nichts anderes wollen. Hört sich gut an, oder?
Vielen Dank euch allen, dass wir wieder so eine tolle Zeit zusammen hatten. Jetzt wünsche ich euch und euren Familien erstmal ein besinnliches Fest und einen fröhlichen Jahresausklang. Ich freue mich jetzt schon, wenn wir nächstes Jahr in irgendeiner Weise wieder Kontakt haben.
Puh, liebe Heike, es war ja viel los in diesem Jahr. Ich fand es sehr interessant zu lesen und bin sehr gespannt, denn ich glaube, Dir fällt für das nächste Jahr noch wesentlich mehr ein 😉 Liebe Grüße Ulla
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Dabei ist doch der Vorsatz für 2023: Kürzertreten. 😉
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😉 ich werde Dich daran erinnern
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Wahnsinn. Der Tag hat doch nur 24 Stunden oder ist deiner länger. Mein Jahresrückblick kommt vermutlich erst im Januar. Arbeit und Grippe sorgen gerade dafür, dass ich zwar ein Hörbuch nach dem anderen höre, aber nicht schreiben mag.
Beim SUB Abbau bin ich kläglich gescheitert, aber dafür habe ich viele spannende neue Bücher gelesen. Ich höre gerade übrigens Töchter der Speicherstadt 😉 Daran bist du und eure Blogtour nicht ganz unschuldig. Den Termin mit Svea und Scamming merke ich mir mal. Und ich hoffe wir sehen und nächstes Jahr in Leipzig zu meiner Leipzig Premiere. Das sollte doch jetzt nach drei Jahren mal klappen.
Ich wünsche dir und deinen Lieben eine schöne Weihnachtszeit.
LG Kerstin
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Ich war auch entsetzt, als ich alles aufgeschrieben hatte. Wenn man mittendrin ist, geht es dann aber doch. Leipzig ist fest eingeplant. Hoffentlich klappt es dann auch, dass wir uns dort treffen. Es ist ja auch immer so viel los dort.
Euch auch eine tolle Weihnachtszeit. Wenn die Kinder abgereist sind, gucken wir mal, was die Nordsee so macht. 🙂
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