Richard Osman - Lesung im Hamburger Hafen

Mittwochs beim Donnerstagsmordclub

Im Hamburger Hafen mit Richard Osman

Bei schönstem Sommerwetter und nahezu karibischen Temperaturen von 29 Grad Celsius brach am Mittwoch, 29. Juni 2022, die Hanse Star von den Hamburger Landungsbrücken zu einer großen Hafenrundfahrt auf. Mit dabei war Bestsellerautor Richard Osman. Er stellte seinen zweiten Band aus der Krimiserie Der Donnerstagsmordclub vor: Der Mann, der zweimal starb.

Die Serie um die vier Senioren aus der Residenz in Kent war auch in Deutschland ein Erfolg. Bis heute ist es das am schnellsten verkaufte Buch zum Bestseller. In der ersten Woche fanden in England 100.000 Exemplare ihre Leser. Insgesamt wurde der Roman in 54 Ländern verkauft. Das ist ein enormer Erfolg. Als ich nun vom Ullstein Verlag zu einer Veranstaltung eingeladen wurde, konnte ich nicht ablehnen. Ich wollte auch unbedingt den Autor von so witzigen, unblutigen Krimis kennenlernen. Seit der allerersten Ankündigung – damals hieß es noch Der Montagsmordclub – fand ich ja das Setting klasse.

Die Bücher funktionieren mit ihrem britischen Flair, ihrem Witz und eben der verzwickten Fallanalyse. Aber auch die Hörbücher sind immer wieder ein Tipp. Als weiterer Leckerbissen des Abends war Johannes Steck dabei. Er leiht den Charakteren Joyce, Elizabeth, Ibrahim und Ron seine deutsche Stimme und macht sie damit einzigartig.


Bevor es hieß „Leinen los“, konnte ich Richard Osman einige Fragen stellen. Ihr hört die ganze Unterhaltung im Podcast. Es geht um die Figuren, woher er die Inspiration hat und welche Rolle seine Mutter dabei hat. Ein bisschen haben wir auch über Steven Spielberg geplaudert. Ihr könnt außerdem hören, wann der dritte Teil in Deutschland erscheint.

Podcast


Margarete v. Schwarzkopf, Richard Osman, Johannes Steck (v. l.)
Margarete v. Schwarzkopf, Richard Osman, Johannes Steck (v. l.)

Die Veranstaltung war in zwei Teile aufgeteilt. Zunächst stellte Moderatorin Margarete von Schwarzkopf einige Fragen an den Autor und übersetzte seine Antworten auch gleich. Sie wollte wissen, wie man einen solch witzigen Krimi überhaupt schreiben könne. Dabei erfuhren wir, dass Osman so verzweifelt versuchte, nicht witzig zu sein, dass ein Lacher dem nächsten folgte. Die Umstände seien auch gar nicht so witzig gewesen, da die Briten über Monate nicht das Haus verlassen sollten. Die Mischung aus James Bond und Agatha Christie ist ihm aber dennoch wunderbar gelungen.

Danach las Johannes Steck das vierte Kapitel vor und verschaffte uns eine Vorstellung von Joyce. Der Mann mit der tiefen Tonlage modellierte seine Stimme passend zu einer Dame in ihren 70-ern. Ich kannte das Hörbuch zu Der Mann, der zweimal starb und war fasziniert, wie scheinbar mühelos sein Vortrag gelang. Den Vogel schoss er aber im zweiten Teil des Auftritts ab: Der Schauspieler interpretierte einen ärgerlichen Ron, der von Elisabeth nicht als erstes zur Leiche gerufen wurde. Selbst Richard Osman saß staunend daneben, wie der geballte Ärger aus der fiktiven Figur überall zu spüren war. Allein für diese Szene lohnt sich das Hörbuch.

extralange Hörprobe auf Youtube

Nach diesem Highlight des Abends steuerte die Barkasse wieder die Landungsbrücken an. Das ist dann wohl ähnlich einer TV-Show, wenn die Klappe fällt. Plötzlich ist dann alles wieder normal. In Pointless (diese TV-Show moderierte Richard Osman für BBC) hätte der Autor niemals gewonnen. Seine Veranstaltung bekommt die volle Punktzahl. Er ist tatsächlich so wie er schreibt: witzig, clever und very british. Wir verabschiedeten uns und ich freue mich jetzt erst recht auf den dritten Krimi des Donnerstagsmordclubs. Im Original heißt er The bullet that missed. Immerhin lässt der Titel hoffen, dass keiner verletzt wird.

© Penguin Books UK

Richard Osman ist Autor, Fernsehmoderator und Produzent. Sein Debüt, Der Donnerstagsmordclub, war ein internationaler Riesenerfolg. Der Mann, der zweimal starb ist sein zweiter, gleichwohl erstbester Roman. Er lebt in London. (Quelle: Ullstein Verlag)


Reihenfolge der Krimiserie

  1. Der Donnerstagsmordclub
  2. Der Mann, der zweimal starb
  3. The bullet that missed
  4. NN

7 Gedanken zu “Mittwochs beim Donnerstagsmordclub

  1. Fraggle schreibt:

    Ich bin nur ganz kurz neidvoll erblasst, denn da wäre ich wohl auch gern mitgefahren. 🙂 Danach bin ich dann dazu übergegangen, mich lieber über die Erwähnung des dritten Teils zu freuen, der im englischen Original ja schon im September erscheint. Angesichts meiner eingerosteten Fremdsprachenkenntnisse werde ich mich aber wohl ein bisschen länger gedulden müssen … 😉

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    • FrauGoetheliest schreibt:

      ❤ Danke schön, Ulla. Den Tipp kann ich meinen Lesern allerdings auch geben. Schon bei der Aktion "Mörderisch unterwegs" stellte sich heraus, dass sich unser Beuteschema ziemlich überschneidet. Wer also bei mir etwas findet, findet auch was in Ullas Leseecke.

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