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Buchgeplauder #3

8 Buchtipps von 2Blogs1Buch

Jedes Jahr gibt es eine Unmenge an neuen Büchern. Gerne würden wir sie alle lesen. Bisher blieb das aber ein Wunschtraum. 2Blogs1Buch lesen immerhin so unterschiedliche Genre, dass wir euch einen breiten Überblick geben können. Damit ihr euch nicht durch den ellenlangen Text lesen müsst, haben wir die Tipps als Podcast zusammengestellt.

Buchgeplauder #3

Im dritten Buchgeplauder geht es um die unten stehenden Buchtitel. Wir haben uns dieses mal auf bereits erschienene Bücher beschränkt und geben nur am Ende drei Lesetipps für kommende Titel, sodass ihr auch sofort loslesen könnt, wenn euch eins anspricht.

  1. Das Geheimnis von Ellen Sandberg
  2. Sturm in die Freiheit von Jürgen Ehlers
  3. Im Schatten der Wende von Frank Goldammer
  4. Unser Weg nach morgen von Jana Voosen
  5. Später von Stephen King
  6. Das Geheimnis von Windsor Castle von Oscar de Muriel
  7. Heimweh von Graham Norton
  8. Wächter der Drachen von Robin Hobb

Manuela von Lesenswertes aus dem Bücherhaus gestaltet mit mir #2Blogs1Buch. Wir lesen jeweils ein Buch und rezensieren es unter zwei verschiedenen Gesichtspunkten. Während sich Manuela um die Spannung kümmert, bewerte ich die Historie. Aus der gelegentlichen Zusammenarbeit ist seit 2018 eine feste Facebookgruppe entstanden, die übers Jahr immer wieder Aktionen veranstaltet. Den Podcast Buchgeplauder war der Auftakt zu den Aktionen anlässlich des Welttag des Buches 2021. Er wird in Abständen fortgeführt und Lesenswertes aus den Vorlagsvorschauen empfehlen. Die Liste für den nächsten Podcast füllt sich bereits.

Das Geheimnis von Ellen Sandberg

Der Donnerstagsmordclub von Richard Osman - Cover

München, 2020. Ulla ist 60 Jahre alt und gerade dabei, ihr Leben neu zu gestalten. Von ihrem Mann Stefan hat sie sich getrennt. Zu ihrer Tochter hat sie nur wenig Kontakt. Gerade verbringt sie einige Zeit im Haus, das früher ihr Mutter bewohnte. Sie sieht sich die Performances der Künstlerin an und entdeckt ein verschwiegenes Geheimnis. 

Ellen Sandberg verbindet in ihren Romanen stets zwei Zeitebenen. Sie stellt damit die Verbindung her, wie sich Ereignisse aus einer früheren Zeit noch auf das Heute auswirkt. In diesem Fall geht es um vertriebene Deutsche im Zweiten Weltkrieg und die daraus entstandenen Traumata, die auch das Leben der folgenden Generation beeinflussen. Aus Sicht von Ulla, Helga und Louise werden die Perspektiven geschildert und ergeben ein zusammenhängendes Bild um ein Geheimnis. Der Roman Das Geheimnis zeigt Zeitgeschichte und vor allem die Konsequenzen für die Überlebenden des Zweiten Weltkriegs. Es geht um Verlust, Schuld und fehlende Nähe. Die Psychologie verbunden mit der Handlung lassen es in diesem eher leisen Roman richtig krachen.

Sturm in die Freiheit von Jürgen Ehlers

England, 1943. Oberleutnant zur See Wolf Littke sieht seinen letzten Stunden entgegen. Der Kriegsgefangene soll hingerichtet werden. Doch in letzter Minute kommt es anders: Die Briten schicken ihn und drei Mitgefangene auf ein Himmelfahrtskommando nach Ostpreußen.

Bei Sturm in die Freiheit von Jürgen Ehlers hat mich ebenfalls der Schreibstil beeindruckt. Er treibt die Geschichte voran und man hat dennoch den Eindruck, alles ausführlich erklärt zu bekommen. Das Zusammenspiel zwischen realen Personen und den Fiktiven war ebenfalls so, dass man es beim Lesen nicht unterscheiden konnte. Wir haben ja alle vom Attentat mit Carl Schenck Graf von Staufenberg gehört, aber Wolf Littke war mir vorher nicht aufgefallen. Diese Nebenschauplätze rücken in diesem Krimi in den Vordergrund. Besser hätte man sich das nicht ausdenken können. Eine unbedingte Leseempfehlung also.

Unser Weg nach morgen von Jana Voosen

Jana Voosen greift in ihrem zweiten historischen Roman erneut die Zeit im Dritten Reich auf. Während ihre Protagonistin aus der Gegenwart das Manuskript liest, erfährt der Leser die Geschichte von Lilo, Helen und Mathilda, die im Jahr 1937 beginnt. Es geht um eine junge Frau, die widerwillig in die Mühlen der Nationalsozialisten hineingezogen wird und die Willkür der Zeit kennenlernt. Bei Romanen mit Rückblicken ergibt sich die Spannung schon allein daraus, dass man am Anfang bereits das Ende kennt und nun die Neugier geweckt wird, wie alles gekommen ist. Die Figuren der Gegenwart sind die Konnektoren zum Leser.

Unser Weg nach morgen ist ein Roman auf zwei Zeitebenen, der einen intensiven Blick in die dunkelste Epoche der deutschen Geschichte erlaubt. Er erinnert an eine Zeit, in der freie Entscheidungen nicht möglich waren und vergleicht diese mit den Optionen von heute. Gleichzeitig hilft er, diese Zeit nicht zu vergessen. Der Roman bekommt eine eindeutige Leseempfehlung.

Das Geheimnis von Windsor Castle von Oscar de Muriel

Das 19. Jahrhundert erscheint in dieser Kriminalserie düster. Edinburgh zeugt noch heute von einer Zeit mit den engen Gassen durch die der Nebel des naheliegenden Firth of Forth wabert und diffuses Licht der Gaslaternen für gespenstische Stimmung gesorgt hat. Gerade im Stadtkern fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt. Auch heute findet man Menschen, die sich dieses Ambiente nicht rational erklären, sondern Feen und Hexen daran beteiligt sehen. Der Hang zum Okkultismus war bei Queen Victoria definitiv gegeben. Von daher wäre eine derartige Szenerie wie im Roman vorgestellt durchaus möglich, wenngleich auch die beiden Hauptfiguren fiktiv sind. Das Zeitalter wird in den Kriminalfällen so bildhaft eingefangen, dass man bei Kapitelende fast verwundert ist, dass in unserer Welt die Elektrizität vorhanden ist.

Das Geheimnis von Windsor Castle ist der sechste Band einer Serie. Das Finale wird im nächsten Band alle offenen Fragen beantworten, hat mir Oscar de Muriel in einem Interview verraten. Die Kriminalfälle sind perfekt in die vergangene Zeit eingepasst und enthalten auch immer einen wahren Aspekt. Bisher habe ich auch unbedenklich den Quereinstieg empfohlen. Da inzwischen die Charakterentwicklung fortgeschritten ist und der Hexenfall bereits in einem der vorigen Bände behandelt wurde, kann ich dieses Mal nur die Einhaltung der Chronologie nahelegen. In jedem Fall ist die Mischung zwischen Sherlock Holmes und Akte X ein Lesetipp.

Heimweh von Graham Norton

Mullinmore, 1987. Ein folgenschwerer Unfall spaltet die Gemeinschaft des irischen Ortes. Sechs junge Leute fahren nach einem Besuch im Pub wieder heim. Zwei von ihnen wollen am nächsten Tag heiraten. Doch dazu kommt es nicht mehr. Das Auto kommt von der Fahrbahn ab und nur drei Menschen überleben das Drama. Eine von ihnen wird ihr Leben im Rollstuhl verbringen. Connor Hayes wird beschuldigt, den Unfall verursacht zu haben. Nach dem Prozess verlässt er Irland und fängt in England ein neues Leben an. Seine Familie hört nichts mehr von ihm. Doch 20 Jahre später trifft er in New York auf einen jungen Barkeeper und stellt fest, dass dieser sein Neffe ist.

Graham Norton zeigt als Autor, dass er komplexe Beziehungsdramen fesselnd erzählen kann. Auch in seinem dritten Familienroman Heimweh geht es um ein irisches Schicksal. Das Erzähltempo ist gar nicht mal so hoch, aber die Story packt einen. Wendungen werden geschickt platziert, sodass die Neugier aufs Neue geweckt wird.

Manuelas Buchtipps

Die Tipps von Manuela findet ihr auf dem Blog Lesenswertes aus dem Bücherhaus. Sie stellt im Buchgeplauder#3 drei Titel vor, die ihr über diese Links erreicht:


Buchgeplauder#4 ist für Mai 2022 geplant.

2 Gedanken zu “Buchgeplauder #3

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