Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer - Cover

Gemütlich mit Tee und Keks

Winterzauber in der kleinen Teestube am Meer von Julia Rogasch

Luises Eltern sind erschöpft. Sie arbeiten seit Jahren in ihrer Teestube auf Sylt, die immer weniger zum Leben abwirft. Ganz in der Nähe wurden neue Cafés eröffnet, die mehr im Trend liegen. Die Gäste bleiben der kleinen Teestube also fern. Luise springt nun für einige Wochen ein, damit ihre Eltern die dringend benötigte Auszeit nehmen können. Mit im Haus wohnt ihre Oma, die an Bärbeißigkeit kaum zu überbieten ist. Es kommt zum Konflikt, als Luise dem attraktiven Moritz ein Zimmer vermietet. Dieser stammt nämlich aus einer Familie, die in Omas Augen die Schuld an allem Unglück tragen. Vom Winterzauber ist somit erstmal nichts zu bemerken.

Julia Rogasch führt ihre Leser ins winterliche Sylt. Dort, wo eine steife Brise weht und man es sich gerne vor einem knisternden Roman mit einer heißen Tasse Tee gemütlich macht, wird eine adventliche Kulisse gestaltet. Eine gemütliche Teestube bietet die leckersten Sorten samt Gebäck an. Das lädt förmlich ein, nach dem Strandspaziergang dort einzukehren. So ist es aber nicht. Der kleine Laden kämpft ums Überleben, weil die großen Hotels gleich nebenan ebenfalls Sitzecken mit Servierservice anbieten. Es ist aber eben auch nicht mehr, aber für die Touristen bequem. Der mahnende Zeigefinger ist im Hintergrund immer wieder sichtbar.

Die Teestube bildet aber auch einen Rahmen für eine sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Luise und Moritz. Zwar ist schon beim Kennenlernen zu erkennen, dass sich hier zwei gefunden haben, aber bevor es möglicherweise zum Happy End kommt, müssen sie noch einige Hürden überwinden. Beide haben gegen den Willen ihrer Familie die Insel verlassen, um die Welt kennenzulernen. Es wird romantisch, es entstehen Zweifel, sogar Schuldgefühle und Dritte äußern ihren Unmut. Luise weiß bald gar nicht mehr, wem sie glauben soll. Eigentlich hat sie mit der Teestube sowieso genug zu tun. Der Leser weiß allerdings schon mehr, da er die Gedanken von Moritz in abwechselnden Kapiteln mitgeteilt bekommt. Hinter dem Zwist steckt offenbar ein großes Familiengeheimnis, zu dem Oma der Schlüssel ist. Nun ist die Neugier aber geweckt.

Der Roman bringt ein wenig Romantik in die dunkle Jahreszeit. Er könnte stellenweise fokussierter sein. In der Rolle des stillen Beobachters erkennt man die Fronten schnell und ahnt, wie es sich entwickelt. Daher ist der Entspannungsfaktor hoch und in der hektischen Vorweihnachtszeit ein guter Tipp.

Leseprobe

© Privat

Julia Rogasch, geboren 1983, lebt mit ihrem Ehemann und ihren Töchtern in Hannover. Seit 2010 sorgt ihr Leben als Mama mit Job täglich für Inspirationen. Ihr großes Glück ist die Familie, welche sie nun mit der Arbeit und der Leidenschaft fürs Schreiben vereinbaren kann, da man ihr die Chance bot, im Marketing via Homeoffice für das Autohaus ihre Kreativität auszuleben, für das sie bis 2010 Autos verkaufte. Wann immer der Familientrubel es zulässt, widmet sie sich privat dem Schreiben. (Quelle: Ullstein Verlag)


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  • Herausgeber: ‎Ullstein Taschenbuch
  • erschienen am 7. Oktober 2021
  • Taschenbuch: ‎416 Seiten
  • ISBN-13: ‎978-3548065472

Das Rezensionsexemplar wurde mir vom Ullstein Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank dafür. Meine Meinung hat es nicht beeinflusst.

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