Die Ärztin – Das Licht der Welt von Helene Sommerfeld
Ricarda Petersen wächst als Tochter des Gärtners und der Köchin auf dem Gut Freystetten auf. Als zur Weihnachtszeit 1876 ihre ältere Schwester mit der Tochter des Grafen beim Schlittschuhlaufen einbricht, erlebt sie das erste Mal, dass man mit lebensrettenden Maßnahmen anderen Menschen helfen kann. Als sie im Alter von 13 Jahren die Chance bekommt, die Komtess Henriette nach Berlin zu begleiten, muss sie nicht lange nachdenken. Das wissbegierige Mädchen erhält eine schulische Ausbildung und wird im Haus unter den Linden angemessen gefördert. Schon bald hilft sie ehrenamtlich in einer Frauenklinik und erweitert ihr medizinisches Wissen. Als sie den Studenten Siegfried Thomasius kennenlernt und dessen Schwester bei einem Notfall ärztlich helfen will, muss sie sich allerdings ein anderes Ausbildungsheim suchen.
Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines schreibenden Ehepaares. Sie haben sich dem Thema Frauen in der Medizin zu Kaisers Zeiten gewidmet. Der erste Teil der Trilogie Das Licht der Welt beschreibt Ricarda Petersens Werdegang von der Kindheit auf einem ländlichen Gut bis zum Erlangen der Doktorwürde in Zürich. Es wird dargestellt, unter welchen Bedingungen die Patienten behandelt wurden und ebenso, welche Schwierigkeiten Frauen hatten, in diese Berufe zu gelangen. Ein Studium wurde ihnen verwehrt. Die patente Komtess steht stellvertretend für die erste Ärztin Deutschlands und gehört dem Weißen Kreis an. Dieser besteht aus sechs gebildeten Frauen, die mit Engagement für eine verbesserte Versorgung kämpfen. Reale Vorbilder, die für die Frauenrechte einstanden, verleihen den Figuren ein Gesicht. Gleichzeitig wird durch Ricarda und ihre Mitschülerinnen die damals herrschende Klassengesellschaft gezeigt. Die Unterschiede werden plastisch ausgearbeitet, wenn Ricarda Bedienstete versorgt und sogar selbst von der Polizei abgeführt wird. Als Tochter von Bediensteten und Mündel einer Adeligen hat sie Zugang zu allen Schichten.
Historie, Spannung und Emotion
Die Figuren werden in diesem Auftakt positioniert, um in den Folgebänden weiter mitzuwirken. Zwei Kommilitoninnen werden zu engen Freundinnen. Während Eleonore aus gutem Hause stammt und ihr Leben dementsprechend vorgeplant ist, kehrt Kumari in ihre Heimat Ceylon zurück. Der fiktive Handlungsstrang um Siegfried Thomasius bekommt am Ende noch eine unvorhergesehene Wendung, die das Lesen der Fortsetzung Stürme des Lebens unbedingt notwendig macht. Der informative Unterhaltungsroman um eine Frau, die sich auf steinigen Wegen ihren Traum erfüllt, bekommt in jedem Fall eine Leseempfehlung.
Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autoren-Ehepaars. Viele ihrer Romane und Sachbücher waren internationale Bestseller. Auch mit der Historien-Saga um die Ärztin Ricarda Thomasius feierte Helene Sommerfeld große Erfolge. Im Rowohlt Verlag erschienen bereits «Die Ärztin. Das Licht der Welt» und «Die Ärztin. Stürme des Lebens». Band 2 der im Berlin der Kaiserzeit angesiedelten Reihe stand auf Platz 1 der Bestsellerliste. (Quelle: Rowohlt Verlag)
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- Taschenbuch: 560 Seiten
- Verlag: Rowohlt Taschenbuch
- erschienen am 24. April 2018
- ISBN-13: 978-3499273995
Reihenfolge der Trilogie:
- Die Ärztin – Das Licht der Welt
- Die Ärztin – Stürme des Lebens
- Die Ärztin – Die Wege der Liebe
Ich liebe historische Romane. Dieses Buch habe ich verschlungen. Der Rest der Trilogie steht bereits auf meinem Weihnachtswunschzettel 🙂
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Danke für deinen Kommentar, liebe Luise. Ich bin auch so angetan vom ersten Band, dass ich Nummer 2 und 3 auch schon hier liegen habe.
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Historische Romane sind auch mein Steckenpferd. Finde ich einfach phantastisch. Das Helene Sommerfeld das Pseudonym eines Ehepaars ist, das ist mir neu. Vielen Dank für diese spannende Info. Macht weiter so mit dem Blog. Danke ❤
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