Am 4. Mai las Krischan Koch aus dem sechsten Kriminalroman Pannfisch für den Paten um Thies Detlefsen und der Fredenbüller Polizeistation im Speicherstadtmuseum, Am Sandtorkai 36, Hamburg.
Als ich gestern eine Viertelstunde vor Beginn der Lesung im Speicherstadtmuseum ankam, war der Raum schon gut gefüllt. Rund 130 Leute hatten sich eingefunden, um sich den sechsten Krimi aus der Reihe der Fredenbüller vorstellen zu lassen. Das Ambiente ist ganz außergewöhnlich in diesem historischen Kontor, wo es an der Theke auch ganz leckere Getränke und Kleinigkeiten zum Essen gibt.
Krischan Koch fühlte sich sichtlich heimisch und begann mit der Vorstellung der Figuren, die den meisten Zuhörern ebenfalls schon ans Herz gewachsen waren. Die Hedde Kist mit den beiden Stehtischen waren bekannt und man war gespannt, was diesmal in dem kleinen Nordseeort passiert war. Der Titel Pannfisch für den Paten klingt ja vielversprechend, zumal man direkt zur Einführung in eine Szene aus einem italienischen Lokal in New York versetzt wurde, bevor es wieder friesisch wurde. Die Hörprobe vom Audioverlag gibt eine Kostprobe, wie die heisere Stimme des Paten klingt. Doch wie kommt der von der Metropole an die Nordsee?

Krischan Koch liest im Speicherstadtmuseum, Hamburg
Der Autor liest einfach genial. Jeder seiner Figuren haucht er mit einer eigenen Stimme Leben ein. Ich wusste nicht, dass man einen Dialekt in dermaßen vielen Färbungen vortragen kann und trotzdem eine Einheit bildet. Der humorvolle Text gewinnt mit dem Vortrag nochmal an Witz.
Wie in den Vorgängern, werden zur Krimihandlung auch wieder die regionalen Probleme der Gesellschaft aufgriffen: Politik, Umweltschutz und vor allem die Ernährung. Bald wird es wohl keinen Putenspieß Hawaii mehr in der Hedden Kist geben und dass Bounty, der Althippie, dem Hund immer wieder Schokolade zu fressen gibt, hört jetzt auch auf. Wobei das vermutlich den Leserbriefen geschuldet ist, die auf die Wirkung der Inhaltsstoffe beim Hund hinwiesen.
Die Leseabschnitte waren so gewählt, dass man zwar einen Überblick bekam, aber sich noch genügend Spannung zum Lesen erhalten kann. Aufgelockert wurde die Lesung durch Anekdoten über tatsächliche Erlebnisse. Offenbar scheint das Geschriebene auch immer irgendwie wahr zu werden. Die Pause nutzten die Besucher, sich das Buch signieren zu lassen. Nach diesen zwei Stunden war für mich entschieden, dass ich auch beim siebten Teil wieder dabei bin. Dass es eine Fortsetzung gibt, verriet der Autor in der anschließenden Plauderei. Wenn es nach mir ginge, würde ich Thies Detlefsen noch viele Fälle lösen lassen.
Leseprobe zu Pannfisch für den Paten

Foto: Matthias Haupt
Für alle, die den norddeutschen Pannfisch nicht kennen, ist hier ein gelungenes Foto und vor allem das Rezept zu finden.
Die Rezension zu Backfischalarm findet ihr hier.

© Gunter Glücklich
Krischan Koch wurde 1953 in Hamburg geboren. Die für einen Autor üblichen Karrierestationen als Seefahrer, Rockmusiker und Kneipenwirt hat er sich geschenkt. Stattdessen macht er Kabarett und Kurzfilme und schreibt seit vielen Jahren Filmkritiken u.a. für die ‚Die Zeit‘ und den Norddeutschen Rundfunk. Koch lebt mit seiner Frau in Hamburg und auf der Nordseeinsel Amrum, wo er mit Blick aufs Watt seine Kriminalromane schreibt. (Quelle: dtv)
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Taschenbuch: 288 Seite
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
erschienen am 9. März 2018
ISBN-13: 978-3423217217
Reihenfolge Krimi-Serie
- Rote Grütze mit Schuss
- Mordseekrabben
- Rollmopskommando
- Dreimal Tote Tante
- Backfischalarm
- Pannfisch für den Paten
Ein Gedanke zu “Der Pate in der Speicherstadt”