Bestialische Morde in Whitechapel

Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper von Robert C. Marley

Als am 31. August 1888 die Leiche von Polly Nichols gefunden wird, ahnt Scotland Yard noch nicht, dass sie es mit einem Serienmörder zu tun haben. Nur eine Woche später wird auch Annie Chapman ermordet. Bis November folgen noch drei weitere Opfer, die mit einem Messer brutal zerstückelt wurden.

Robert C. Marley beginnt die Serie um Scotland Yards Chief Inspector Donald Swanson und seinem Team mit dem legendären Mörder im viktorianischen England. Sowohl die Taten als auch die Personen sind historisch belegt. Es gibt eine Vielzahl an Theorien, die seinerzeit ebenso wie nachfolgend aufgestellt wurden. Der scharfsinnige Inspektor legt in diesem Krimi die wahrscheinlichsten dar und bringt so dem Leser die Situation im Yard näher. Es werden die bekannten Verdächtigen wie Druitt, Kosminski und Ostrog näher vernommen sowie die weniger bekannten. Sogar Oscar Wilde sorgt für hintergründige Konversation.

Im ausgehenden 19. Jahrhundert hatte die Polizei nur eine Chance zur Ergreifung des Mörders, wenn dieser auf frischer Tat ertappt wurde oder es Augenzeugen gab. Im dunklen Whitechapel trieben sich aber so viele dunkle Gestalten um, dass nur wenige bereit waren, überhaupt etwas zu einem Polizisten zu sagen. Die heute üblichen Methoden zur Identifikation gab es ebenfalls nicht. Die Ermittler waren demnach auf ihren Verstand und ein bisschen auf den Zufall angewiesen, um den Ripper zu fassen.

Die Autor fängt die Stimmung vor der historischen Kulisse glaubhaft ein. Die Polizei stochert sozusagen im Dunkeln und spürt bei jedem Mord mehr den Druck, den Täter schnellstmöglich zu fassen. Da die Vorgänge tatsächlich so stattgefunden haben, kann sich kaum eine unerwartete Wendung ereignen. Dennoch ist der Krimi spannend für Kenner und auf alle Fälle für Leser, die sich noch nicht intensiv mit der Historie auseinander gesetzt haben. Mir hat das Buch besonderen Spaß gemacht, da ich währenddessen im Jack the Ripper Museum in London war und mir die Exponate und Tatorte vor Augen führen konnte.

Donald Swanson ist ebenfalls in den Ermittlungen des Hope-Diamanten, des schwarzen Museums, des magischen Zirkels und der Marmortreppe involviert. Sie sind jeweils abgeschlossene Kriminalromane und können ohne Kenntnis der anderen gelesen werden.


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Robert C. Marley, geboren 1971, ist Autor, Kriminalhistoriker, Goldschmiedemeister und Mitglied des Syndikats – der Vereinigung deutschsprachiger Krimiautoren. Seit seiner Jugend liebt er Sherlock Holmes und Agatha Christie und besitzt ein privates Kriminalmuseum. Der Autor lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in einer sehr alten Stadt in Ostwestfalen.


Taschenbuch: 346 Seiten
Verlag: Dryas Verlag; Auflage: Taschenbuchausgabe
erschienen am 20. Mai 2015
ISBN-13: 978-3940855596

Die Reihenfolge der Serie:

Band 1: Inspector Swanson und der Fluch des Hope Diamanten

Band 2: Inspector Swanson und der Fall Jack the Ripper

Kurze Geschichte dazwischen: Die Marmortreppe (nur E-Book)

Band 3: Inspector Swanson und der Magische Zirkel

Band 4: Inspector Swanson und das Schwarze Museum

Weitere Bände folgen.

 

4 Gedanken zu “Bestialische Morde in Whitechapel

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